Alle Blogposts Know-how 7 Minuten Lesezeit

Der Weg in die Cloud – Was ist die Private Cloud?

Christian Lete
Verfasst von
Christian Lete
Veröffentlicht
June 11, 2020
Diesen Blogpost teilen

Clouds sind Server oder auch Netzwerke von Servern, auf denen Anwendungen von Unternehmen über das Internet bereitgestellt werden. Das entlastet viele Unternehmen enorm: Sie müssen Cloud Services nicht im eigenen Rechenzentrum betreiben und sparen sich neben Hard- und Software-Ressourcen gleichzeitig auch damit verbundene Wartungsarbeiten.

Neben der Public Cloud gerät vor allem die Private Cloud immer mehr in den Fokus verschiedener Unternehmen. Bei ihr handelt es sich um einen nicht-öffentlichen Cloud-Server, bei der sich die Cloud Inhaber in der Regel um Serverplatz, Infrastruktur, Sicherheit und Anwendungsmanagement selber kümmern.

Darin unterscheidet sich die Private Cloud von der Public Cloud. Bei Letzterer stellen Cloud Provider Kunden eine vorgegebene Auswahl an Services über ihr Rechenzentrum zur Verfügung.

Viele Unternehmen setzen auf die Private Cloud, um eigene Anwendungen über die Cloud betreiben zu können und erhoffen sich bessere Datenschutz-Standards als zum Beispiel in der Public Cloud. Aber wussten Sie schon, dass die Private Cloud nicht automatisch sicherer ist als andere Cloud-Varianten?

Was sind die Eigenschaften der Private Cloud?

Die Private Cloud verspricht Exklusivität, d.h. auf ihre Anwendungen können nur Unternehmen und deren Mitarbeiter selbst zugreifen. Dabei betreiben die meisten Unternehmen nicht nur Standardlösungen, sondern insbesondere individuelle Anwendungen über die Private Cloud. Den Serverstandort können sie bei der Nutzung einer Private Cloud ebenfalls bestimmen: In der Regel betreiben sie den Server entweder bei sich vor Ort oder bei einem Cloud Service Provider.

Die Kontrolle über den Server-Standort macht die Private Cloud tendenziell sicherer. Für zusätzliche Sicherheit sorgen die Zugriffswege. Berechtigte Nutzer greifen entweder direkt über das unternehmenseigene Netzwerk oder via VPN-Verbindung auf die Cloud Services zu. 

In vielen Fällen verantworten Unternehmen das Management ihrer Private Cloud selbst. Sie kümmern sich dann zum Beispiel um Sicherheitsaspekte, Updates und den laufenden Serverbetrieb. 

Welche Vorteile bietet die Private Cloud?

Die Private Cloud stellt nicht nur Exklusivität bereit, sondern bringt eine Reihe weiterer Vorteile mit sich:

  • Individualität: Unternehmen behalten die Kontrolle über ihre Anwendungen. Die IT-Infrastruktur der Private Cloud ist auf individuelle Unternehmensprozesse zugeschnitten. 
  • Flexibilität: Kunden können und müssen in der Regel die Private Cloud mit ihrer eigenen IT-Infrastruktur betreiben. Hier können sie selbst entscheiden, ob sie diese beispielsweise updaten, erweitern oder skalieren wollen. Bei einer Public Cloud gibt der Cloud Anbieter die Services und ihre Konfigurationsmöglichkeiten dagegen vor. 
  • Sicherheit: Bei der Private Cloud behalten Unternehmen selbst die Hoheit über ihre Daten, und zusätzlich die volle Kontrolle über die Wahl der Sicherheitsmechanismen. Private Clouds lassen sich nicht über öffentliche Internetseiten aufrufen. Der Zugriff erfolgt entweder über das eigene Intranet oder mit einer VPN-Verbindung. Hacker haben es also wesentlich schwerer, eine Private Cloud ausfindig zu machen.

Eine Cloud – vier Varianten

Je nachdem, wie viel Unternehmen selber an Serverplatz, IT-Kenntnissen oder zeitlichen Ressourcen mitbringen, stehen ihnen verschiedene Private Cloud Varianten zur Verfügung. 

  1. Internal-Private-Cloud
    Der Name ist Programm: Diese Form der Private Cloud betreiben Unternehmen intern. Das bedeutet, dass Firmen ein solches Cloud-System über eine eigene IT-Infrastruktur und Server im eigenen Gebäude betreiben.
  2. Hosted-Private-Cloud
    Diese Form der Private-Cloud betreiben Unternehmen nicht in einem eigenen Rechenzentrum. Hierum kümmert sich der Anbieter. Die Verantwortung für Updates, Wartungsarbeiten und Sicherheitsaspekte liegt weiterhin beim Nutzer. 
  3. Managed-Private-Cloud
    Mit dieser Variante entlasten Cloud-Anbieter ihre Kunden: Provider betreiben die Cloud auf ihrer eigenen IT-Infrastruktur und nehmen Nutzern die Wartungsarbeiten und Updates ab. Wie nine, garantieren manche Provider zusätzlich hohe Sicherheitsstandards sowie Support rund um die Uhr.
  4. Community-Private-Cloud
    Bei dieser Variante handelt es sich um eine Sonderform der Private Cloud. Hier greifen mehrere Unternehmen auf die Cloud Services zu. Typischerweise entscheiden sich viele Firmen für eine Community-Private-Cloud, wenn sie an gemeinsamen Projekten arbeiten und die gleichen Daten und Services verwenden.

Missverständnisse über die Private Cloud

Eine Private Cloud bietet zwar Vorteile. Allerdings sorgt sie oft auch für Missverständnisse. Wussten Sie schon, dass die Private Cloud nicht automatisch sicherer als andere Cloud-Varianten ist?

Sie hat zwar den Vorteil, dass Unternehmen die Datenhoheit behalten und die Cloud für Hacker schwerer zu finden ist. Das geht aber nicht automatisch mit einem höheren Datenschutz einher, denn Unternehmen sind für Sicherheitsstandards in der Private Cloud selbst verantwortlich. Schützen sie die Cloud nur unzureichend, sind sie entsprechend anfällig für Angriffe.

Diese und folgende weitere Herausforderungen sollten Sie im Hinterkopf behalten:

  • Auch die Private Cloud ist im Internet. Auch wenn sie schwerer zu finden ist – sie ist zu finden.
  • Es gibt nur wenige Dienstleister, die einen guten Support für eine Private Cloud bieten. Unternehmen stehen diesbezüglich womöglich vor einer längeren Suche. 
  • Fallen die Server des Datacenters aus, stehen auch die Services der Private Cloud still. Dies können Sie vermeiden, indem Sie sie auf mehrere Datacenter verteilen. Hierfür fallen jedoch höhere Kosten an.
  • Eine Private Cloud können Unternehmen nicht mal eben so global für alle Mitarbeiter bereitstellen. Hierzu benötigen sie erst die geeignete IT-Infrastruktur. 

Für wen eignet sich die Private Cloud?

Viele Unternehmen betreiben umfangreiche und komplexe Anwendungen, E-Shops oder Kunden- und Informationsportale. 

Besonders im Umgang mit sensiblen Daten eignet sich die Private Cloud. Unternehmen für die dies interessant ist, sind zum Beispiel Unternehmen aus der Gesundheitsbranche. Diese arbeiten mit Gesundheitsdaten und sind gesetzlich dazu angehalten, alle Daten streng zu schützen. Unternehmen aus dieser Branche sind selbst für den Schutz ihrer und der Daten der Patienten verantwortlich und betreiben häufig eine Private Cloud, um dieser Pflicht nachkommen zu können.

Auch Home-Office und Weblösungen, die für die Kommunikation zwischen verschiedenen Standorten ausgelegt sind, können mit  individuellen Cloud Services bereitgestellt werden. Mit der Private Cloud können Unternehmen hohe Sicherheitsstandards und einen einfachen, aber geschützten Zugriff der Mitarbeiter auf die Anwendungen und Daten gewährleisten. Auch ausserhalb ihres lokalen Arbeitsplatzes. 

Unternehmen mit besonders kritischen Daten haben oft eigene Lösungen in Form der  Internal-Private-Cloud. Sie haben eigene Server, eine eigene IT-Infrastruktur und entsprechendes Know-How. Dafür liegt die komplette Kontrolle und individuelle Gestaltung der Cloudlösung, genauso aber auch das Ausfallrisiko sowie Notwendigkeit des Schutzes nach Aussen direkt bei ihnen.

Unternehmen, die ihre Daten gut sichern, aber (noch) keine Server oder IT-Infrastruktur haben, erwägen neben der Private Cloud häufig auch eine Public Cloud Lösung. Letztere ist meist mit weniger Kosten verbunden und bietet zudem den Vorteil, dass von infrastrukturellen Verbesserungen und Updates profitiert werden kann, ohne diese selber entwickeln zu müssen. Eine andere Lösung ist es, die Anwendungen in die Private Cloud eines externen Hosters auszulagern und sie zum Teil auch vom Cloud Service Provider managen zu lassen. Hier wird die Hardware-Verwaltung und das Cloud Management ausgelagert bzw. die Expertise eines Cloud Service Providers eingekauft.

Tipp: Wichtig hier ist, dass genau vereinbart wird, für welche Leistungen der Hoster verantwortlich ist und für welche das Unternehmen selber Lösungen bereitstellen muss. Besonders Updates sind hier ein relevantes Thema. Klären Sie diese Fragen am besten gleich am Anfang.  

Die Private Cloud eignet sich für viele Szenarien und insbesondere für Unternehmen, die eigenes Know-How sowie IT-Strukturen schon mitbringen und von individualisierbaren Cloud Services profitieren wollen.

Private Cloud oder nicht? – Die nine cloud navigators helfen bei der Entscheidung

Welche Cloud Lösung die beste für ein Unternehmen ist, ist nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich. Auf dem Weg in die Cloud gilt es immer die Situation des Unternehmens zu berücksichtigen: Kosten, Ressourcen, Know-How, bestehende Strukturen und natürlich die angedachten Anwendungen und zu speichernden Daten sind bei der Findung der besten Cloud Lösung mit einzubeziehen.

Wir von nine begleiten sie als Ihre cloud navigators gern auf Ihrem Weg in die Cloud: Wir beraten Sie von Anfang an und finden gemeinsam mit Ihnen die passende Lösung.

Haben Sie weitere Fragen zum Thema Private Cloud oder alternativen Cloud Lösungen, dann  kommen Sie mit den Nine Cloud Navigators ins Gespräch.