Irina Ignat (myclimate)
Verfasst von
Irina Ignat (myclimate)
Veröffentlicht
August 6, 2025
Diesen Blogpost teilen

Diesen Gastblogbeitrag hat myclimate für uns verfasst. Wir unterstützen die Organisation mit einem jährlichen Beitrag zum Klimaschutz. Dieses Jahr waren es 189.5 Tonnen CO2 im Wert von 4’738 CHF, die wir kompensiert haben. myclimate, die führende Klimaschutzorganisation, die sich seit der Gründung 2002 lokal und global für eine nachhaltige Entwicklung und wirksamen Klimaschutz einsetzt, schreibt, dass unser Klimaschutzbeitrag Wirkung hat: «Aufgrund der berechneten Emissionen werden myclimate-Klimaschutzprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika unterstützt.» Weshalb das auch in der ICT-Branche wichtig ist, zeigt der nachfolgende Artikel

Warum die ICT-Branche beim Klimaschutz mitdenken muss

«Digitalisierung ist der Weg in eine nachhaltige Zukunft.» Dieser Satz trifft in vielen Bereichen zu – doch ein genauerer Blick lohnt sich dennoch: Auch wenn kein sichtbarer Ausstoss entsteht, sind digitale Services nicht emissionsfrei. Ob Cloudspeicher, Rechenzentren, KI-Anwendungen oder Streamingdienste – sie laufen zwar leise und unsichtbar, verbrauchen aber erhebliche Mengen Strom. Und der ökologische Fussabdruck der digitalen Infrastruktur wächst stetig.

Was viele überrascht: Alltägliche digitale Aktivitäten wie eine Websuche, ein E-Mail-Versand oder eine Stunde Netflix verursachen ebenfalls CO₂-Emissionen. Denn auch sie laufen über Netzwerke, Server und Rechenzentren – und diese benötigen enorme Energiemengen. Zusätzlich entstehen Emissionen bei der Herstellung, Wartung und Entsorgung von Endgeräten, Software oder Cloud-Systemen.

Man unterscheidet dabei zwischen direkten Emissionen, etwa durch den Stromverbrauch von Geräten und Rechenzentren, und indirekten Emissionen, die durch Herstellung, Betrieb und Entsorgung der Infrastruktur entstehen.

Digitales Leben, realer Fussabdruck

Die ICT-Branche trägt heute schätzungsweise 2 bis 4 Prozent zur globalen CO₂-Bilanz bei – Tendenz steigend. Vor allem der Energieverbrauch von Rechenzentren und datenintensiven Anwendungen – wie künstlicher Intelligenz oder Blockchain-Technologie – treibt diese Zahlen nach oben. Immer mehr Unternehmen aus der ICT-Branche erkennen ihre Verantwortung, so auch die Nine Internet Solutions AG: Seit vielen Jahren unterstützen sie mit ihrer Spende an myclimate internationale Klimaschutzprojekte und leisten damit einen Beitrag zur Reduktion der globalen Emissionen.

Dieses Engagement steht für eine Entwicklung, die sich in der gesamten Branche beobachten lässt. Nachhaltigkeit wird für ICT-Unternehmen zunehmend zu einem strategischen Thema. Wer heute digitale Services anbietet, sieht sich zunehmend mit Fragen wie diesen konfrontiert: 

  • Wie hoch ist der Stromverbrauch meines Produkts und meiner Services?
  • Lässt sich mein Hosting klimafreundlich gestalten?
  • Wie kann ich für meine Emissionen glaubwürdig aufkommen?

Genau hier kommen Organisationen wie myclimate ins Spiel.

Klimaschutz – auch für Server, Software und Services

Als gemeinnützige Klimaschutzorganisation mit Sitz in Zürich unterstützt myclimate Unternehmen seit über 20 Jahren dabei, ihren ökologischen Fussabdruck zu verstehen und zu reduzieren. In der ICT-Branche bedeutet das zum Beispiel die Erstellung einer transparenten CO₂-Bilanzierung digitaler Services, die Beratung bei der Reduktion – beispielsweise durch effiziente Infrastruktur oder Umstieg auf Ökostrom – und die Leistung eines Klimaschutzbeitrages für die Restemissionen über zertifizierte Projekte.

Christian Lehmann, Senior Manager Corporate Partnerships bei myclimate, betreut viele Kunden aus dem IT- und Tech-Bereich. Aus seiner Erfahrung weiss er: «Gerade in der ICT-Branche wächst das Bewusstsein, dass digitale Services nicht emissionsfrei sind. Viele unserer Partner wollen genau wissen, wo ihr Fussabdruck entsteht – und was sie konkret dagegen tun können.»

Die Bedeutung von Klimaschutzbeiträgen an myclimate 

Wenn Unternehmen einen Klimaschutzbeitrag an uns leisten, fliesst dieses Geld in zertifizierte Klimaschutzprojekte in der Schweiz oder im Ausland. Diese Projekte vermeiden CO₂-Emissionen – zum Beispiel durch Solarenergie, Biogasanlagen oder Aufforstung – und fördern gleichzeitig die nachhaltige Entwicklung vor Ort.

Was die Firmen oft nicht wissen: Unsere Projekte sind nicht einfach «Zertifikate auf Papier», sondern echte Initiativen mit lokalem Impact. Viele schaffen Jobs, verbessern die Luftqualität oder ermöglichen Kindern den Schulbesuch. Und: Alle Projekte werden nach internationalen Standards wie dem Gold Standard oder Plan Vivo geprüft.

Fazit: Klimaschutz ist auch digital kein Nebenprodukt – sondern Teil der Verantwortung

Die Digitalisierung verändert unsere Welt – und kann viel zum Klimaschutz beitragen, wenn wir sie bewusst gestalten. Dazu gehört, auch bei digitalen Produkten hinzuschauen: Wo entstehen Emissionen und was lässt sich verbessern, um Emissionen zu reduzieren?

Es gibt pragmatische Wege: von effizienteren Prozessen über erneuerbare Energien bis hin zu glaubwürdiger Unterstützung von Klimaschutzprojekten. Dabei steht myclimate Unternehmen als Partner gerne helfend zur Seite.